Lack oder Folie – mit einfachen Mitteln zu frisch renovierten Innentüren
Ein elementarer Bestandteil von Wohnungen und Häusern sind die Innentüren, die nicht nur verbundene Räume trennen, sondern auch für Privatsphäre sorgen oder Gerüche nicht von einem Zimmer ins andere lassen. Trotzdem werden die Zimmertüren bei Renovierungsarbeiten oft stiefkindlich behandelt. Dabei können Innentüren mit relativ wenig Aufwand kostengünstig wieder in neues Licht gerückt werden, wie uns die Macher von wohnen-xxl.net erzählten. Wir haben uns genauer angesehen, was bei der Renovierung von Innentüren zu beachten ist.
Es muss nicht immer neu sein
Natürlich kann einfach die alte Türe inklusive Zarge entfernt und durch eine neue Türe ersetzt werden. Dabei muss aber mit nicht unerheblichem Zeitaufwand inklusive Schmutz gerechnet werden. Der Ausbau einer Zarge ist nämlich in der Regel recht aufwendig. Auch schlägt der Austausch von Türen normalerweise nicht unerheblich zu Buche. Dabei kann eine bestehende Türe mit einfachen Mitteln äußerst kostengünstig selbst renoviert werden.
Von Intarsientüren und Glasscheiben
Bei einer Renovierung vorhandener Türen gilt es zuallererst folgendes zu beachten: Neben unterschiedlichen Bauformen finden sich Innentüren aus verschiedenen Materialien. Die Bandbreite reicht dabei von verleimten Holztüren, über Vollspan Türen bis hin zu CPL Türen, Lacktüren, Sprossen Türen, Türen mit Intarsien und nicht zuletzt solche mit oder aus Glas. Hier kommen jeweils unterschiedliche Techniken zur Anwendung. Welche Möglichkeiten in Heimarbeit einfach genutzt werden können, verraten wir Ihnen hier.
Holztüren aller Art können neu lackiert werden
Innentüren, die bereits einige Lebensjahre hinter sich haben, glänzen oft durch abblätternden oder splitternden Lack. Neben dem rauen Gefühl, das eine solche Türe beim Anfassen vermittelt, ist besonders auch die Optik unschön. Eine solche Holztür kann recht einfach selbst neu lackiert werden. Dem Heimwerker bleibt eigentlich nur die Wahl der Farbe und ein wenig Sorgfalt in der Vorbereitung, wobei der Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt sind. Von modernem Weiß bis hin zu knalligen Farben – erlaubt ist, was gefällt. Im Zuge einer Neulackierung ist es außerdem auch möglich, Muster auf die neue alte Tür zu zaubern.
In jedem Fall muss besonderes Augenmerk auf die Qualität des Holzlacks gelegt werden. Dazu später mehr. Damit der neue Anstrich gleichmäßig wird muss in den meisten Fällen die alte Lackschicht erst entfernt werden. Es sei denn, Sie wollen lediglich einer an sich gut erhaltenen Tür etwas neuen Glanz verleihen. In diesem Fall reicht in der Regel ein leichtes Anschleifen und anschließendes Überlackieren der Innentür. In allen anderen Fällen muss die gesamte Tür erst einmal vom alten Lack befreit werden.
Ablaugen oder Abschleifen – das ist hier die Frage
Um die alte Lackschicht von Ihrer Türe zu entfernen, stehen Ihnen mechanische oder aber chemische Möglichkeiten zur Verfügung. Bevor Sie zur Tat schreiten, müssen Sie auf jeden Fall alle Scharniere, Türgriffe und ähnliches abmontieren. Anstatt sich dann vorschnell für Abschleifen oder Abbeizen zu entscheiden, sollten Sie beachten, dass beide Möglichkeiten ihre Vor- und Nachteile mit sich bringen. Beim Schleifen haben Sie mit feinem Staub zu kämpfen, beim Abbeizen hingegen mit scharfen Gerüchen. Es sollte daher im Idealfall eine Kombination der beiden Methoden angewendet werden.
Soll eine Innentür rein mechanisch abgeschliffen werden, so treten spätestens bei feinen Rundungen oder Kanten, Kassetten oder Profilierungen Probleme zutage. Hartnäckigen Lackreste an schwer zugänglichen Stellen können Sie allerdings einfach nach der Bearbeitung mit dem elektrischen Bandschleifer mit Abbeizer ablösen. Natürlich kann auch die komplette Türe mit Abbeizer abgelaugt werden. In diesem Fall muss allerdings hinterher trotzdem ein Grob- und Feinschliff durchgeführt werden, damit das Holz für die nachfolgende Lackierung gut vorbereitet ist.
Vorarbeit muss geleistet werden
Neben dem Entfernen von Beschlägen gibt es vor dem Abschleifen noch weitere Vorarbeiten, die bei der Renovierung einer Holztür geleistet werden müssen. Handelt es sich etwa um eine Sprossen Tür oder eine Türe mit Glas, so muss dieses erst noch entfernt werden, um beim anschließenden Lackieren nicht versehentlich Farbe abzubekommen. Eventuell vorhandene Beschädigungen an der Türe müssen nach Entfernen des Schleifstaubes ausgespachtelt und anschließend nochmals geschliffen werden.
Zum Lackieren sollte die Tür am besten auf Böcke gelegt werden. Es ist zwar durchaus möglich, eine Tür auch in eingehängtem Zustand zu lackieren. Dafür ist aber große Erfahrung im Umgang mit Pinsel und Rolle erforderlich. Ist alles vorbereitet, kann ein Grundanstrich der Tür mit einem entsprechenden Vorlack erfolgen. Es werden dabei stets die Ecken und Kanten erst mit dem Pinsel lackiert, um anschließend mit der Rolle die großen Flächen zu bearbeiten.
Dabei ist es besonders wichtig, möglichst zügig zu arbeiten. Nur so kann sichergestellt werden, dass der aufgetragene Lack während der Verarbeitung keinen Trockenfilm bildet, der anschließend unschöne Spuren zur Folge hat. Um dieses Problem zu vermeiden, sollte man darauf achten, einen Alkydharzlack zu verwenden. Er hat bessere Fließeigenschaften als Acryllacke und kann so einfacher „nass in nass“ verarbeitet werden.
Wer Lackieren vermeiden möchte
Wer sich die Mühe des Lackierens nicht antun möchte oder wer PVC Türen renovieren möchte, dem bleibt immer noch die besonders einfache Variante, die alten Innentüren mittels Folie zu modernisieren. Entsprechende Klebefolie kann entweder auf nur einer Seite der Tür angebracht werden oder auch beide Seiten inklusive Zargen auf diese Weise verschönern. Auch hier müssen im Vorfeld alle Scharniere und Beschläge abmontiert werden. Im Anschluss daran wird die Tür mit einem Fettlöser bearbeitet, um einen glatten und tragfähigen Untergrund zu garantieren. Nur auf einem solchen haftet die Folie später auch problemlos und gleichmäßig.
Beim eigentlichen Bekleben an sich muss sichergestellt werden, dass die Folie glatt und ohne Luftblasen angebracht wird. Ist dieser Schritt erledigt, fehlt nur noch, die Löcher für die Beschläge von Folie zu befreien und Türklinke und Co wieder anzubringen. Sobald der Kleber gemäß Herstelleranweisung getrocknet ist, kann die Tür wieder in die Zarge gehängt werden.
Und was ist mit der Türklinke?
Eine Tür hat mehr zu bieten, als nur die Zarge und das Türblatt. In der Regel sind es die Türklinken oder -griffe, die der Tür eine besondere Note verleihen. Türklinken können ebenfalls leicht ausgetauscht, aber auch mit einfachen Mitteln aufgewertet werden. Mit einer einfachen Messingbürste etwa können Sie Klinken rasch wieder auf Hochglanz polieren. Altmodische Türgriffe hingegen können auch einfach durch ein modernes Modell ersetzt werden. Dabei ist es ausreichend, lediglich die alte Drückergarnitur auszutauschen. Das Innenleben samt Schloss bleibt unberührt.
Fazit: Mit einfachen Mitteln und wenig Investition können alte Innentüren restauriert werden. Unabhängig davon, um welche Art von Türe es sich handelt.
Sehr hilfreiche Tipps und Infos über die Renovierungen von Innentüren. Wenn man Sachen renovieren kann, wieso würde er neu kaufen? Holztüren sind besonders leicht aufzubereiten, habe ich gelernt.
Gut zu wissen, dass bei der Renovierung in Bezug auf das Material unterschiedliche Techniken angewandt werden. Ich bin frisch umgezogen und möchte die Innenseite meiner Eingagstür neu lackieren lassen. Für das bestmögliche Ergebnis werde ich einen erfahrenen Maler für Lackierungen beauftragen.