Kratzputz im Innenbereich – so gelingt die Verarbeitung
Strukturen an die Wand bringen, mit dem richtigen Kratzputz
Den Kratzputz zum richtigen Zeitpunkt herzustellen, ist nicht einfach, um dann die Kratzstruktur einzuarbeiten. Als Erstes erhält der Anwender einen Streichputz, welcher im richtigen Moment mittels eines Sägeblatts oder Nagelbrett bearbeitet wird. Dafür muss der Streichputz genau über den richtigen Antrocknungsgrad verfügen. Nahezu alle Putzarten lassen sich für einen Kratzputz verwenden.
Da Kratzputz diffusionsoffen ist, ermöglicht er so einen ganz natürlichen Feuchtigkeitsaustausch. Dadurch wird das Stocken verhindert und die Gefahr für eine Schimmelbildung reduziert, was sich positiv auf das Raumklima auswirken kann.
Zudem weist Kratzputz eine recht hohe Wärmespeicherkapazität auf, ist selbstreinigend und kratzfest. In Verbindung mit der recht einfachen Anwendung, sowie einer großen Farbwahl, bietet dieser im Anschluss edel aussehende Kratzputz zum Beispiel von Pictolor viele Vorzüge.
WICHTIG: Im passenden Moment den Kratzputz nach dem Auftragen strukturieren.
Den richtigen Kratzputz auswählen
Ganz wichtig ist, ober der Kratzputz für den Innen- oder Außenbereich verwendet werden soll, da der Putz in unterschiedlichen Ausführungen lieferbar ist und für den jeweiligen Bereich der Anwendung auch der richtige Putz zur Verfügung stehen muss. Weitere Unterschiede gibt es bei der Zusammensetzung, sowie der Farbe. Mit Wasser wird der echte Kratzputz angerührt. Durch Zugabe der favorisierten Farbe kann der Kratzputz dann entsprechend abgetönt werden.
Es gibt in diesem Bereich auch bereits abgetönte und angemischte Kratzputzsorten, dabei handelt es sich vielfach um Kunstharzputze oder Silikat-Kratzputze. Bei weitem nicht immer bringen diese Putze die Vorteile eines normal angemischten Kratzputzes in vollem Umfang mit sich. Natürlich können auch Silikonharz-Putze eine Kratzputzstruktur als Reibeputz aufweisen, weichen jedoch bei den Eigenschaften vom mineralischen Edelputz ab.
Wer für seine Innengestaltung guten Kratzputz bevorzugt, sollte auf die genaue Bezeichnung achten, welche auf dem Kratzputz –Paket sichtbar ist. Hauptsächlich ist hier die Körnung, Farbe als auch die Verwendung innen oder außen wichtig.
TIPP: Ähnliche Strukturen weisen auch Scheibenputz und Reibeputz auf. Allerdings unterscheiden sich beide in ihrer Eigenschaft, sowie bei der Verarbeitung und im Auftrag.
Vorbereiten der Oberfläche
In erster Linie, bevor der Putz aufgetragen wird, ist es wichtig, dass die Oberfläche entsprechend sauber und staubfrei ist (im Innenbereich). Weiterhin ist darauf zu achten, dass die Wände nicht feucht sind und keine Risse aufweisen, da diese Eigenschaften die Haltbarkeit des Kratzputzes beeinträchtigt. So sollten die Räumlichkeiten im Vorfeld trocken gelegt und die Risse gespachtelt werden. Um die Wände einhundert prozentig clean zu bekommen, empfiehlt sich ein Sandstrahler oder ein Hochdruckreiniger.
Im Anschluss kann mit der Arbeit nur fortgefahren werden, wenn die Wände danach komplett ausgetrocknet sind. Je nach Witterung kann die Trockenzeit ein paar Tage dauern oder man verwendet ein Gewerbe-Heizgebläse. Werden die Wände mit einem Sandstrahler bearbeitet, müssen im Nachhinein alle Wände abgesaugt oder abgefegt werden, damit auf den Wänden
kein Staub mehr haftet. Erst dann kann als Erstes der Putzgrund aufgetragen werden.
Welche Utensilien werden für Kratzputz benötigt?Außer dem eigentlichen Kratzputz werden für das Streichen und Auftragen auch noch weiter Utensilien benötigt. Dazu gehören:
• Mörtelkübel oder Maurertuppe
• Rühraufsatz für die Bohrmaschine oder elektrisches Rührwerk
• Handfeger und Pinsel
• Fassadenspachtel
• Nagelbrett bzw. Edelputzkratzer
• Glättkelle
• Kartätsche
• Handschuhe und Brille
Putz-Vorbereitung
Bevor der Edelputz nicht fertig angerührt ist, erfolgt zunächst die Anmischung, wie folgt:
• 1. In einen Mörtelkübel wird der trockene Putz gegeben und nach Herstellerangabe mit Wasser vermischt.
• 2. Mit einer Bohrmaschine und Rühraufsatz oder einem elektrischen Rührwerk wird der Putz solange gerührt, bis eine homogene Masse ohne klumpen und Knötchen entsteht.
• 3. Der Putz muss ca. fünf Minuten quellen und anschließend noch einmal gründlich gerührt werden.
Abhängig von der Luftfeuchtigkeit und Temperatur, bleiben für die Verarbeitung, nach der Vorbereitung für den Kratzputz noch etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde Zeit, um diesen dann aufzutragen. Wird die Zeit nicht eingehalten, wird der Kratzputz zu steif, um noch optimal aufgetragen werden zu können.
TIPP: Immer nur kleine Mengen anrühren, da der fertige Putz sonst zu schnell trocknet und keine Zeit bleibt, um den Putz dann noch perfekt zu verarbeiten,
Den Kratzputz auftragen
Mit einer Stahltraufel, Fassadenspachtel oder Glättkelle wird der Putz aufgetragen, mit einer Dicke zwischen 1,2 bis 1,5 Zentimeter. Allerdings ist die Auftragsdicke auch abhängig von der Körnung und Putzart. Ebenso wie bei dem Wasser-Mischverhältnis sollten auch hier die Herstellerangaben berücksichtigt werden.
Der Putz wird dann mit der Glättkelle geglättet. Eine Kartätsche sollte zum Glattziehen zusätzlich verwendet werden, um ein gutes und ebenmäßiges Ergebnis zu erzielen. Mithilfe dieser Kartätsche und ihrer Profile lassen sich überschüssige Reste beseitigen und Dellen ausgleichen.
Die Wände strukturieren
Der Edelputz verfügt unmittelbar nach dem Auftragen und Streichen zur Glättung noch nicht über eine Kratzstruktur. Das geschieht durch eine Strukturierung der Oberfläche. Dieser Arbeitsgang ist erst nach einer anfänglichen Trocknung möglich. Mit einem Nagelbrett wird dann die Oberfläche angekratzt. Ob die Trocknung erkennbar weit fortgeschritten ist, erkennt man, wenn der Putz noch schmiert, die Überreste nicht trocken herunterfallen und sich am Nagelbrett festklammern.
Auch von der Luftfeuchtigkeit und Temperatur abhängig sein, kann die richtige Konsistenz. Diese benötigt ca. drei bis sechs Stunden, um die optimale Trocknung zu erreichen. Bei einem
gelungenen und warmen Sommer kann der Zustand auch schneller eintreten. Stündlich kann daher eine Überprüfung der Nagelbrett-Streichung nicht schaden, ob die Wände für diesen Einsatz schon gut trocken sind.
Nicht nur der passende Zeitpunkt ist wichtig, auch die Vorgehensweise der Verarbeitung ist wichtig und entscheidend. Mit leichtem Druck wird das Nagelbrett in kreisenden und gleichmäßigen Bewegungen über die Wand geführt.