Umrüsten auf elektrische Rollläden – das gilt es zu wissen
Elektrische Rollläden nach- und umrüsten: Worauf kommt es an?
Komfort, ein verbesserter Einbruchschutz und die Grundlage für ein ganzjährig angenehmeres Raumklima – ganz ohne lästigen Kraftaufwand. Elektrische Rollläden bringen in der Praxis viele Vorzüge mit und werten eine Immobilie nachhaltig auf – nachhaltig auch deshalb, weil die einzelnen Komponenten nur einen sehr geringen Verschleiß aufweisen und dadurch für viele Jahre und Jahrzehnte unverändert im Einsatz sein können. Auf einige Punkte gilt es aber zu achten.
Gesetzgeber verbietet eine Eigeninstallation von motorisierten Rollläden!
Zunächst muss am Anfang auf den Paragraf 13 der Niederspannungsanschlussverordnung hingewiesen werden. Der Gesetzgeber verbietet Laien Elektroinstallationen im Haushalt, was motorisierte Rollläden ebenso wie beispielsweise den Austausch von Steckdosen oder Lichtschalter betrifft. Zwar sind derartige Produkte und Ersatzteile frei im Handel verkäuflich, die Hersteller und Anbieter dieser sichern sich selbst aber mit einem entsprechenden Hinweis ab. Entsprechend der Vorgaben des Gesetzgebers sollte für eine Erstinstallation oder das Nachrüstungsvorhaben also ein Fachmann beauftragt werden.
Die Funktionsweisen im Überblick
Der Antrieb von elektrischen Rollläden lässt sich auf zwei unterschiedliche Weisen realisieren: Wahlweise als elektrisch betriebener Gurtwickler oder mit Hilfe von einem elektrischen Rohrmotor. Eine vollständige Automatisierung ist mit beiden Optionen möglich, des Weiteren müssen Sie bei keiner davon den Gurt von den Rollläden manuell betätigen – wie das bei älteren Modellen, die nicht elektrisch betrieben sind, zwangsläufig der Fall wäre.
In der einfachsten Variante, einem elektrisch betriebenen Gurtwickler mit Schalter, wird selbiger wahlweise im Unter- oder Aufputz montiert. Verbunden mit einem Schalter, der typischerweise direkt neben dem Gurt an die Wand gebracht wird, lassen sich die mit dem Schalter verbundenen Rollläden dann nach Bedarf hoch- oder herunterfahren. Erforderlich ist hierfür im Regelfall ein 230 V Anschluss. Die erforderliche Leitung trägt, sofern nicht anders vom Hersteller angegeben, die Bezeichnung „NYM-J 3 x 1,5“.
Ebenfalls mit einem 230 Volt Anschluss arbeiten typischerweise elektrische Rollladenmotoren. Die Welle im Rollladenkasten, in der sich der damit verbundene Gurt auf- und abrollt, wird dann durch einen Rohrmotor ersetzt. Die erforderliche Schalterleitung kann mit entsprechendem fachlichem Know-how auch in den Gurtkasten integriert werden, da selbiger in Verbindung mit einem Rohrmotor nicht mehr benötigt wird.
Qualitätsprodukte, wie ein Somfy Rolladenmotor, kommen mit verschiedenen Drehmomenten. Dadurch lassen sie sich individuell an die Rollladenfläche anpassen, was unabdingbar ist, um ein ausreichend schnelles und voll funktionstüchtiges Herab- und Hochlassen der gesamten Rollladenfläche zu gewährleisten. Der französische Qualitätskonzern setzt mehr als 1,1 Milliarden Euro per Geschäftsjahr um und zählt weltweit zu den etablierten Marktführern.
Die benötigte Zugkraft vor dem Austausch kalkulieren
Bei elektrischen Gurtwicklern ist auf eine ausreichend hohe Zugkraft zu achten. Dafür wird die gesamte Rollladenfläche (Höhe x Breite) kalkuliert und im nächsten Schritt das Gewicht des Materials multipliziert. Holz-Rollläden benötigen eine höhere Zugkraft als solche aus Aluminium und die wiederum mehr als solche aus Kunststoff.
Abschließend lassen sich elektrische Rollläden mit entsprechender Schaltung noch erweitern – beispielsweise mit einer Zeitschaltuhr oder indem sie mit Hilfe von Sensoren in das Smart Home integriert werden und sich bei entsprechendem Lichteinfall automatisch aktivieren.
