Bestandsimmobilie vs. Neubau: Was lohnt sich wirklich?

Bestandsimmobilie vs. Neubau: Was lohnt sich wirklich?

In Deutschland gibt es etwa 43 Millionen Bestandsimmobilien, während jährlich rund 300.000 Neubauten entstehen. Doch der Platz für Neubauten wird knapper, und Faktoren wie gestiegene Baukosten, Umweltauflagen und erschwerte Grundstückssuche erschweren den Neubau. In Ballungsräumen ist Bauland rar und teuer, was den Druck auf Neubauten weiter erhöht. Deshalb gewinnt die Investition in Bestandsimmobilien zunehmend an Reiz. Neben oft günstigeren Preisen lassen sich in bestehenden Häusern durch gezielte Renovierungen Wertsteigerungen erzielen. Welche Vorteile sich daraus bei Finanzierung und staatlichen Förderungen ergeben, beleuchtet dieser Artikel.

Finanzielle Vorteile der Bestandsimmobilie

Der Erwerb einer Bestandsimmobilie bringt oft finanzielle Vorteile. Die Finanzierung von Bestandsobjekten ist in der Regel einfacher zu sichern, da Banken eine stabile Wertbasis erkennen. Bei Neubauten, deren Marktwert schwerer abzuschätzen ist, besteht für Kreditgeber hingegen ein höheres Risiko. Daher profitieren Käufer bestehender Objekte häufig von besseren Zinsen.

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Hausfinanzierung: was ist zu beachten bei der Entscheidung? Wertstabilität, Kreditwürdigkeit und Kalkulierbarkeit spielen hier eine wesentliche Rolle. Zusätzlicher Pluspunkt sind staatliche Förderungen für viele Renovierungs- und Energiesparmaßnahmen. So bietet die Bundesregierung Unterstützung für Modernisierungen, die den Energieverbrauch senken, wie bei Heizungsaustausch oder Dämmung. Kreditprogramme der KfW-Bankengruppe fördern energetische Sanierungen und senken die Kreditlast. Während Neubauten durch höhere Baukosten belastet werden, entlasten Förderungen den Bestandskauf und bieten zusätzliche Anreize für Käufe und Umbauten.

Instandhaltung und Renovierungskosten: Das unterschätzte Potenzial

Bestandsimmobilien bieten oft den Vorteil, dass sie sofort bewohnbar sind, jedoch ist der Zustand vieler Altbauten unterschiedlich. Laut einer Studie des ifo Instituts beträgt der Renovierungsbedarf bei über 40 % aller Bestandsimmobilien in Deutschland mindestens 10 % des Kaufpreises. Renovierungskosten variieren dabei stark: Während kleinere Reparaturen schnell erledigt sind, können größere Maßnahmen wie energetische Sanierungen oder Dacherneuerungen hohe Kosten verursachen. Auch Sanierungen zur Erhöhung der Energieeffizienz können sich langfristig lohnen, denn energetisch optimierte Bestandsimmobilien erzielen oft deutlich höhere Wiederverkaufswerte. So investiert die Bundesregierung gezielt in Sanierungsprogramme, die den Wert einer Bestandsimmobilie steigern und gleichzeitig langfristige Energiekosten senken können.

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Flexibilität bei Renovierungen und Gestaltungsfreiheit

Ein großer Vorteil der Bestandsimmobilie liegt in der Flexibilität und den Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung. Während Neubauten oft durch strikte Bauvorgaben oder Standard-Baupläne begrenzt sind, lassen sich Altbauten flexibel und einzigartig umgestalten. Von Grundrissveränderungen bis hin zu Materialwahl und gestalterischen Aspekten bietet die Bestandsimmobilie viel Potenzial zur Anpassung an die persönlichen Wohnwünsche. Die Möglichkeit, den Charakter eines älteren Hauses durch Renovierungen zu bewahren, macht den Charme vieler Altbauten aus und steigert ihre Attraktivität.

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Neubau: Energieeffizienz und Zukunftssicherheit

Neubauten bieten hingegen erhebliche Vorteile in puncto Energieeffizienz und langfristige Modernität. In Deutschland müssen Neubauten seit der Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2002 strenge Energiestandards erfüllen, was den Energieverbrauch im Vergleich zu Altbauten deutlich senkt. Neubauten verfügen über moderne Wärmedämmung und Heizanlagen, die zu geringeren Betriebskosten und niedrigerem CO₂-Ausstoß beitragen. Nach Berechnungen des Bundesverbands Deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen können Heizkosten bei Neubauten bis zu 60 % niedriger sein als bei unsanierten Altbauten. Solche Einsparungen rechtfertigen oft höhere Anschaffungskosten und sorgen für Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit.

Wertsteigerungspotential: Neubau versus Bestandsimmobilie

Im Hinblick auf die Wertsteigerung zeigen Neubauten und Bestandsimmobilien unterschiedliche, aber wertvolle Potentiale. Bestandsimmobilien profitieren in nachgefragten Städten häufig von der kontinuierlichen Preissteigerung auf dem Immobilienmarkt. Nach Zahlen von ImmoScout24 stiegen die Preise für Altbauten in den letzten zehn Jahren um durchschnittlich 40 %. In Regionen mit Platzmangel und starkem Wohnraumbedarf gewinnen renovierte Altbauten besonders an Wert. Neubauten bieten dagegen Wertsteigerungen durch moderne Ausstattung und Energieeffizienz. Neubaugebiete in aufstrebenden Randlagen verzeichnen starke Wertzuwächse. Das Wertsteigerungspotenzial beider Varianten hängt jedoch wesentlich vom Standort und der Immobilienart ab, wobei Altbauten durch Modernisierungen langfristig mit Neubauten konkurrieren können.

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